##EZB senkt wohl weiter Leitzins trotz schwächerer Konjunktur Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte trotz der sich eintrübenden Konjunktur weiter an ihrer lockeren Geldpolitik festhalten. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter Volkswirten der Nachrichtenagentur Reuters. Demnach erwarten 31 von 38 befragten Ökonomen, dass die EZB den Leitzins im Euroraum bei ihrer nächsten Sitzung im September um 0,25 Prozentpunkte senken wird. Sieben Ökonomen rechnen mit einer Zinssenkung um 0,50 Prozentpunkte. Die EZB hatte den Leitzins im Juli zum ersten Mal seit rund elf Jahren wieder angehoben, um der hohen Inflation entgegenzuwirken. Die Teuerungsrate im Euroraum war im Juli auf 8,9 Prozent gestiegen, den höchsten Stand seit Einführung des Euro. Die EZB strebt eine Inflationsrate von zwei Prozent an. Die schwächere Konjunktur dürfte der EZB jedoch Spielraum für weitere Zinssenkungen geben. Die Europäische Kommission hatte ihre Wachstumsprognose für den Euroraum zuletzt deutlich nach unten korrigiert und rechnet nun nur noch mit einem Wirtschaftswachstum von 2,6 Prozent in diesem Jahr. Für das kommende Jahr erwartet die Kommission ein Wachstum von 1,4 Prozent. Die EZB dürfte ihre Zinssenkungen auch fortsetzen, um den Euro-Kurs zu schwächen. Ein schwacher Euro macht europäische Waren im Ausland günstiger und kann so die Inflation dämpfen. Der Euro war in den vergangenen Monaten gegenüber dem US-Dollar deutlich gestiegen, was die EZB als nachteilig für die Wirtschaft der Eurozone ansieht. Die Zinssenkungen der EZB dürften jedoch auch negative Folgen haben. So könnten sie zu einer weiteren Verschärfung der Inflation führen, da sie die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen ankurbeln. Außerdem könnten sie zu einer Schwächung des Euro führen, was die Importe teurer machen würde. Die EZB wird bei ihrer Entscheidung über die Zinsen alle diese Faktoren gegeneinander abwägen müssen. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass sie die Zinssenkungen trotz der sich eintrübenden Konjunktur fortsetzen wird, um die Inflation zu bekämpfen und den Euro-Kurs zu schwächen.
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